Reithalle Achern

Die Reithalle in Achern wurde als Teil der Reparationszahlungen Deutschlands für die französischen Streitkräfte errichtet. Nach der Nutzungsaufgabe wurde sie schließlich von der Stadt Achern im Wege einer Konzeptvergabe mit einem fixen Preis an die Bauherrschaft veräußert. Diese widmete sich mit großem Einfühlungsvermögen und Engagement in Abstimmung mit der Denkmalbehörde dem teilweise im Verfall begriffenen Objekt. Dem Erhalt der historischen Bausubstanz wurde dabei glücklicherweise ein großes Gewicht beigemessen. Neben der behutsamen Sanierung des Bestands besticht vor allem die architektonisch kreative Art und Weise der Konzeptumsetzung: Oberhalb des Haupteingangs wurde eine gewerbliche Einheit mit Büros und Behandlungsräumen eingebaut, die durch Klarheit, vor allem aber durch die Wertigkeit der Ausführung besticht. Die Halle selbst wird als Marktplatz mit Floristik, Unverpacktladen und einem Buchladen genutzt. Das großzügige Volumen konnte u.a. auch deswegen beibehalten werden, weil die Heizzentrale inmitten der Markthalle frei zugänglich und nicht eingehaust ist. Auf diese Art können sowohl die historische Bausubstanz wie auch moderne Heizungstechnik nebeneinander erlebt werden. Im rückwärtigen Bereich der Halle sind weitere gewerbliche Einheiten sowie drei Wohnungen als Halleneinbau platziert. Der Zugang der Wohnungen erfolgt ausschließlich durch die Markthalle. Insgesamt besticht das kontrastreiche Nebeneinander von geglückter Sanierung der historischen Substanz und den sehr qualitätsvollen neuen Einbauten. Die interessante Mischung von Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Flächen für Events, die oberhalb der gewerblichen Einheiten stattfinden können, versprechen eine lebendige Entwicklung und positive Ausstrahlung auf das sich weiterentwickelnde Quartier Illenau in Achern.