Miteinander im Wiesental

Zukunftsorientierter Wohnungsbau mit Aussicht auf Langlebigkeit kann und sollte heute mehr leisten als das, was oftmals kasernenartig aneinandergereihte Boxen aus WDVS unter Beweis stellen. Das Projekt im Wiesental ist ein positives Beispiel dafür, was an Qualität und Potenzialausschöpfung über das Herkömmliche hinaus möglich ist, wenn motivierte und mutige Menschen sich in einer Genossenschaft zusammenfinden und das Entwickeln eines Grundstückes eigenständig in die Hand nehmen.
Die Jury ist davon überzeugt, dass das Haus in seiner Form und Dimensionierung den Bewohnern und ihren Vorstellungen von zeitgenössischem Zusammenleben folgt und damit das Ergebnis eines langen und kooperativen Verfahrens ist.
Hervorzuheben sind im Bezug auf die Hausgemeinschaft Begegnungszonen im natürlich belichteten Treppenhaus als auch Gemeinschaftsflächen auf dem Dach und im Erdgeschoss. Auf den Etagen zueinander verschobene Balkone und Loggien lassen ferner ein gutes Maß an Privatsphäre erwarten.
Städtebaulich bildet das Gebäude als Endpunkt der westlich anschließenden Neubebauung eine sehr treffende Überleitung in den angrenzenden Grünraum mit dem benachbarten Kleingartenanlagen. Im Zuschnitt der eigentlichen Grundrisse wäre nach Meinung der Jury mehr Flexibilität möglich gewesen. Ebenfalls wird die Materialität des Sockels in WDVS als nicht mehr zeitgemäß bewertet. In den aufsteigenden Geschoßen hätte mehr von dem Hauptmaterial Holz sichtbar und spürbar sein können.
Alles in einem ein inspirierendes Beispiel mit Vorbildcharakter.